
Nach einer unangenehmen Nacht stand ich um kurz vor halb acht auf. Es regnete noch und ich machte mir etwas Sorgen, wie das Wetter wohl werden würde. Die Vorhersage lautete Regen, stürmische Winde in ganz Baden-Württemberg etc. So ass ich ein mageres Frühstück, packte alles zusammen und startete. Wird schon gut gehen, auch wenn das Brustbein noch schmerzte. Und dabei stand heute eine 64 Km Tour an. Ich fuhr ja seit ner Weile der Jagst entlang. Und: Am Ende sollte es nochmals einen Anstieg geben. Hätte ich bloss nicht "Prellungen, was tun" gegoogelt. Ich wollte ja meinen Brustkorb nicht zu sehr anstrengen. Alles andere ging soweit gut.
Zu Beginn blieb es noch trocken. Ich hatte aber zumindest meinen Helmschutz schon auf. Nach etwa 2 Stunden fing es dann an, leicht zu regnen, immerin nicht stark. Ich wollte mir nicht vom Wetter die Laune verderben lassen. So liess es sich gut fahren. Ich versuchte, mich nicht zu sehr anzustrengen. Es lief ganz gut, und ich kam gut voran. Bloss hatte ich vergessen, genügend Wasser mitzunehmen. Ich könnte ja irgendwo unterwegs Wasser kaufen - dachte ich. Ich wusste nachher, wieso immer alle bei den Friedhöfen Wasser abfüllen. Immerhin hatte ich Bananen und Trauben dabei. Die Gegend war auch wunderschön, etwas weniger wild vlt. als der Kocher-Teil. Ich sah trotz des regnerischen Wetters sehr viele Vögel; war wunderschön. Gegen Ende der Tour wurde es anstrengend. Der Weg stieg steil an und verlangte mir einges ab. Aber ich schob das Ding bis hoch und stand bald oben am Dorf (am nächsten Morgen belohnte mich dann die Fahrt die andere Seite des Berges runter). Wenig später erreichte ich die Pension. Ich wurde sehr nett empfangen und verstaute alles in meinem hübschen kleinen Zimmer.
Zuerst eine Dusche und dann sollte es ins nebenan gelegene Cafe gehen - um mir einen Stück Kuchen und einen Kaffee zu gönnen. Leider war dieses aufgrund Personalmangels ausgerechnet an diesem Tag geschlossen. So spazierte ich durchs regnerische Dorf und anschliessend ins nahe Lädele, um mir Kuchen zu kaufen - und machte mir dazu einen leckeren Tee. Eine nette Geste, den Gästen nen Teekocher mit Teebeuteln und Pulverkaffee bereit zu stellen. Am Abend gönnte ich mir in der nahen Pizzeria einen sehr feinen Teller Spaghetti aglio/oglio und grossen frischen Salat, dazu ein Glas Montepulciano und ein Mineralwasser. Den Abschluss machte ein super leckerer Espresso. Das musste nach diesem Tag einfach sein. Wieder zurück im Zimmer noch etwas Krimi schauen; lesen mochte ich nicht mehr.
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