
Auch heute war die Sonne wieder früh am Start. Herrlichstes Wanderwetter! Um 9 Uhr zogen wir los zur Funivia auf den Col Rodella. Dort starteten wir mit vielen anderen Wanderfreudigen in Richtung Rifugio Sandro Pertini. Der Weg war noch etwas feucht vom gestrigen Regen. Es ging stetig leicht runter. Es gab ab und zu leichten Stau bei engen Stellen. Der Weg führte unterhalb des Langkofels durch. Die Weitsicht war herrlich. Auch hier immer noch wunderschöne Alpenblumen. Etwas weiter unten sahen wir eine grössere Herde Mufflons oder Geissen. So gand klar konnten wir es nicht erkennen. Und weiter gings. Beim ersten Rifugio xxx wurde die Gruppe bereits kleiner, denn einige stoppten hier, um eine Pause zu machen. Kurz nach dem Rifugio meinte Lars spontan: Hey, seid ihr noch fit? Wir könnten doch weiterlaufen zu dieser Hütte ganz hinten? OK, wir wollten sehen, wie wir uns bei der Abzweigung in Richtung Val Duran fühlten. Zuerst aber kamen wir zur Abzweigung beim Rifugio Sandro Pertini. Der eine Weg führte weiter geradeaus, der andere bog nach rechts ab. Auf jenem konnte man den Langkofel umrunden.
Wir nahmen denjenigen geradeaus. Er führte in leichten Schlangenlinien durch die Almwiesen, immer leicht bergan. Wir kamen unserem Ziel immer näher. Irgendwann dann, also nach 2 Std. etwa machten wir bei der Abzweigung ins Val Duron einen kleinen Stopp, damit ich meine Schuhe wechseln konnte. Jetzt konnte es für die nächste Stunde weitergehen. Der Weg führte jetzt steil nach oben, mitten durch eine grandiose Felslandschaft. Und: Auch bei all den Felsen waren einige Wanderwege zu sehen. Wir liefen Schritt für Schritt bergan. Lars war schon fast oben, Roger auch bald. Und ich schaffte es schlussendlich auch. Jetzt hatten wir es geschafft zum Rifugio des Tires. Es war einfach mega: Diese Aussicht in die Bergketten ringsrum.
Roger und Lars liefen von dort oben noch den Wanderweg weiter, welcher in die Felsengruppe führte, wo auch Biker unterwegs waren. Ich hütete derweil den Rucksack von Roger und schaute anderen Wanderern zu, welche den Weg gefühlt mitten in die Felswand vor mir nahmen. Offenbar führte der zu einem anderen Pass, der in knapp 2 Std. entfernt war. Die beiden kamen bald wieder und dann gings wieder runter, raus aus dem Wind, in Richtung Rifugio Micheluzzi. Wir wanderten gemütlich die breite Strasse runter. Bald führte der Weg vermehrt durch Almwiesen und wir liessen die tollen Felsen hinter uns. Weiter unten liefen wir durch die Wiesen, welche nun von zahllosen Blumen durchwachsen und mit halbhohen Tannen durchsetzt waren. Es war einfach wunderschön. Auf einer Tanne entdeckte ich noch einen Stieglitz, der hübsch zwitscherte. Nach ein paar Kurven dann liefen wir entlang einer riesigen schneeweissen Kiesmoräne. Sie bedeckte fast die ganze Talsohle, unglaublich. Der Weg führte dann eine Weile auch durch bzw. über diese Fläche. Was muss da abgehen, wenn im Frühjahr die Schneeschmelze einsetzt oder es lange regnet?
Weiter unten liess sich anhand der Mäander des Bachs erahnen, wie breit sich das Bachbett an gewissen Stellen ausbreitete. Er war erstaunlich, wie lange sich der Weg durchs Tal hinzog. Aber irgendwann erreichten wir dann das Albergo/Rifugio Micheluzzi. Von da an sollte es nur noch eine Stunde dauern bis zu unserem Zuhause. Das war auch gut so, denn so langsam waren wir doch etwas müde. Nach etwa 6 Std. Wanderung in schönster Natur und atemraubender Landschaft erreichten wir unser Zuhause (knapp 23 Km und 450 Höhenmeter).
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