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Campitello di Fassa 27.6.-12.7.24 - Tag 6

Heute früh schien die Sonne in voller Frische. Nix mehr von Regenwolken! So beschlossen wir spontan, uns nicht mit der Gondel nach oben kutschieren zu lassen, um uns die Stadt der Steine anzuschauen. Stattdessen wanderten wir um kurz vor 9 Uhr los. Der Plan war eine Rundwanderung zum Rifugio Micheluzzi und in einem grossen Bogen wieder zurück nach Fontanazza und nachhause; Länge etwa 13,5 Km, 840 Höhenmeter. Wenigstens wussten wir heute, auf was wir uns einliessen. Kurz nach der "Hochebene" beim Albergo Micheluzzi sollte es nochmals mit 39 % Steigung nach oben gehen. Unsere Wanderstöcke benutzten wir allerdings bereits viel früher, um unsere Muskeln und Gelenke von Anfang an zu entlasten; war eine gute Idee. Die Natur war wieder ein Segen. Blumen aller Art und eine super Morgenstimmung begleiteten uns während des ganzen Weges.

 

Zuerst führte der Weg einem Flüsschen entlang auf einer breiten Strasse, auf der div. Taxis Wandergruppen bis zum Albergo beförderten. Die würden wohl oben in Richtung Lago Antermoia weiterlaufen. Wir aber bogen bald auf den extra für Wanderer eingerichteten Wanderweg ab. Dieser führte durch ein wunderschönes Waldgebiet, malerisch und friedlich. Immer wieder konnten wir die diversen Bergspitzen in der Morgensonne leuchten sehen, ein Traum. Ab Höhe der Albergo zweigte unser Weg wie erwartet nach links steil nach oben. Jetzt hiess es durchhalten. Aber die Aussicht, die immer schöner wurde, und die wunderschön blühenden Alpenrosen entschädigten für jede Anstrengung. Mit Geduld, Durchhaltewillen und immer schön einen Schritt nach dem andern setzend kam auch ich irgendwann aus dem Wald auf die Bergwiesen, wo Roger und Lars in der Sonne standen und auf mich warteten.

 

Schon 750 Hm geschafft, jetzt noch die letzten 100. Aber wie gesagt, der Blick aufs Panorama war einfach grandios! Fast ganz oben angekommen, stiegen Lars und Roger mir voran noch ein wenig höher, in Richtung Piz Ponjin. Dort oben machten wir unsere vorverlegte Mittags-Riegelpause, inmitten wunderschöner Bergblumen aller Art, irre schön. Der Wind war zwar nicht ohne, aber wir sassen einfach nur da und bestaunten die uns umringenden Bergketten. Nach der wohlverdienten Pause machten wir uns um kurz vor Mittag wieder auf dem Rückweg. Zuerst gings über die Alpweiden runter, bis der Wanderweg wieder auf die Strasse führte. Diese schlängelte sich schon bald sehr steil nach unten; man könnte schon sagen, überhängend. Das war echt speziell. Wer hier von unten nach oben fahrend stoppen musste, konnte gleich stehen bleiben, ganz krass. Leider verpassten wir vor lauter Konzentration einen ersten Abzweiger auf den etwas einfacheren Weg. Den zweiten sahen wir zwar, konnten uns aber keinen Reim drauf machen, weil wir meinten, der führe bloss zu einer kleinen Ansammlung von Hüttchen. Naja, egal, den dritten "Einstieg" fanden und nahmen wir dann auch.

 

Noch einige Höhenmeter bewältigen und schon waren wir bei der Chiesa von Fontanazza. Dort liefen wir den Rest aber auf Strasse heimwärts. Nach just 4 Stunden Wanderzeit, 12,6 km und 1040 Höhenmetern waren wir wieder zuhause (sagt zumindest Komoot/Handy); aber egal, ist nicht so wichtig. Es war eine schöne Tour! Den Rest des Tages verbrachten wir chillend und einem spätnachmittäglichen Spaziergang den Avisione entlang, um noch etwas die Sonne zu geniessen. Abends war wieder EM-Spektakel angesagt.



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