
Heute zog ich alleine los. Es war kurz vor halb drei Uhr. Ich hatte vor, Vögel zu beobachten. So lief ich auf meinem üblichen Weg über die Mäste bis zur Grillstelle, dann weiter auf dem Waldweg bis zum Schiessstand zur Treppe. Dort hinauf auf den oberen Weg. Die Vögel zwitscherten sehr laut, wohl um den mordsmässigen Schiesslärm zu übertönen - mit diesem hatte ich nicht gerechnet. Was für ein Stress für die Tiere. Naja. Dem Weg folgte ich bis ganz nach vorne zum Telegrafenmast. Es war schon krass, wie alles abgeholzt worden war. Aber: Ich konnte unglaublich viele Vögel hören. Leider konnte ich nicht alle an ihrem Gezwischter erkennen, die Merlin-App allerdings schon: Kleiber, Buchfink, Schwarzspecht, Bergfinken, Blau- und Kohlmeisen waren unterwegs. Offenbar auch Garten- und Waldbaumläufer und Sommergoldhähnchen. Den Bussard sah ich erst am Ende der Tour. Ganz vorne wendete sich der Weg. Den nahm ich natürlich. Doch statt die Abzweigung zum bekannten Weg zu nehmen, folgte ich einem mir noch unbekannten. Vom Gefühl her musste der ein Parallelweg zu demjenigen sein, den wir letztes Jahr (also Roger, Lars und ich) in Richtung Bad Schauenburg nahmen. Es war eine coole Stimmung, auch wenn ich kein Reh sah. Immerhin waren ja viele Vögel unterwegs. Die Sonne blinzelte zwischen den Blättern und Nadeln durch. Es war mittlerweile etwa 16 Uhr. Ich lief und lief und lief. Irgendwann kam ich tatsächlich dort raus, wo ich vermutete. In der Nähe der Grillstelle, die Roger, Lars und ich damals auf unserer längeren Tour entdeckt hatten. Da nahm ich eine Abkürzung über die Felder, um bald wieder auf dem Weg zur Munimatte zu landen. Dort bog ich ab zum Weiherchen, aber da dieses im Schatten lag, nahm ich doch den Forstweg zur Höhe hinauf. Doch dieser war aufgrund der Forstarbeiten ziemlich lehmig, nass und sehr unangenehm zu laufen. Irgendwann kam ich dann oben an. Und toll: Es war Samstag, und da sägte doch tatsächlich einer aus Bottmingen (gemäss Fahrzeug) mit einer Kettensäge an einem Baumstamm rum. Und etwas weiter vorne hörte man bereits den Schiesslärm. Ok, Augen zu und durch. Beim Sichternhof angekommen, wählte ich den Weg an der Grillstelle links vorbei, um nach 10 Kilometern wieder zuhause anzukommen. Schön wars trotz Schiesslärm, und schon wieder ein paar neue Ecken kennengelernt.
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