
Auch heute war ein spezieller Tag. Erwartungsgemäss regnete es. Immerhin hatten wir alle gut geschlafen. Wir genossen also zuerst gemütlich unser Frühstück und wollten anschliessend nach Savognin fahren. Lars’ Schuhe brauchten ein Imprägnierspray und zudem wollten wir für heute Abend Fondue einkaufen. Gesagt, getan. Um halb zehn fuhren wir los und kauften im Savogniner Sportladen das Gesuchte und anschliessend im VOLG nebenan den Rest. Als wir aus dem VOLG kamen, regnete es von Neuem. Also schwuppdiwupp wieder nachhause. Und wer hätte es gedacht, es hörte auf zu regnen. Ich entschied spontan, dass ich mit Lars den Weg nach Juf gehen wollte oder den zum Leg Columban. Roger und Jacqueline meinten dann aber, also sie würden auch gerne was als Team unternehmen.
OK, dann nehmen wir die kürzere Wanderung Bivio-Leg Murtér unter die Füsse. Noch kurz ein Sandwich und dann ging es los. Wie meist starteten wir auf dem bekannten Weg nach Alp Natons. Und auch heute hatten wir unglaubliches Glück: Wir sahen wieder mehrere Alpensalamander. So cool! Kurz vor der Alp Natons sichteten wir einen Auerhahn, der erschreckt davon flog. Nie hätte ich gedacht, so einen Voge, mal live – zumindest aus der Ferne – sehen zu können. Toll!
Nach der Alp Natons stieg der Wanderweg steil an und führte rauf zur Hochebene. Immer wieder ein Stück eben, dann wieder ansteigend. Inzwischen hörten wir auch in weiter Ferne das erste Donnergrollen. Bei uns wars – vorerst – nur Nebel, der in schnellen Zügen über die Hügelkämme dahinfegte. Wir hofften, dass uns das Gewitter bzw. der Regen nicht einholen würde; und schon gar nicht auf dem Gipfel unserer Wanderung. Der Wind frischte auf, aber noch blieb alles trocken. Die Vegetation wechselte zu Moorgras, niedrigen Büschen und Heidekraut. Hochmoor-Stimmung. Ich kenne mich da nicht so aus, ob das jetzt eine Hochmoorebene war oder nicht. Aber es war beeindruckend. Wir liefen weiter bis zum Leg Murtér. Es war eher ein grösserer Weiher, denn ein Bergsee. Ich denke mir, dass er im Frühjahr nach der Schneeschmelze sicher voll sein wird. Das Donnergrollen kam näher und legten ein wenig an Geschwindigkeit zu. Es ging nochmals etwas bergauf bis auf max. 2184 MüM. Der Pfad schlängelte sich immerfort durch niedrige Kriechwachholder. Immer wieder mussten wir aufpassen, dass wir nicht über die Steine stolperten, die dazwischen, etwas verdeckt, lagen – oder in Pfützen traten, die wegen des Regenwetters immer wieder auf dem Weg «standen». Irgendwann holte uns der Regen ein und es hiess Ponchos anziehen. Hier half die Windjacke alleine nicht mehr. Vor dem Regen geschützt stapften wir zügig weiter. Nun ging es stetig abwärts. Die Markierung war super gut. Nach einer Weile erreichten wir den Taleinschnitt und den Weg, der von der Alp M… hinab auf den Weg nach Bivio stiess.
Nun ging es wie schon gestern (als Lars und ich unsere Wanderung machten) im steilen Zickzackkurz bergab Bivio entgegen. Nachdem es eine kurze Zeit nicht mehr geregnet hatte und wir die Ponchos versorgt hatten, zwang uns der wieder erstarkende Regen, diese doch nochmals hervorzukramen. Kein Problem, wir waren ja gut ausgerüstet und es gab keinen Grund, freiwillig durchnässt zu werden. Nicht mehr lange und erreichten den Talboden und schon bald unser Zuhause. Das Fondue heute Abend hatten wir uns definitiv verdient.
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