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Geologische Wanderung im Jura - Runde von Bärschwil

DAS war wieder eine coole Wanderung. Um 9 Uhr starteten Lars, Roger und ich in Unter Wiler, nahe Bärschwil. Der Weg führte leicht bergan durch lichten Wald. Die Flora geizte nicht mit schönen Blumen; herrlich! Die Sonne schien von einem strahlend blauen Himmel. Schon bald entdeckten wir das erste Reh im belaubten Wald. Sie waren hier definitiv scheuer als in Liestal. Anfangs war der Wald auf der einen Seite offen mit Blick auf den andere Hangseite. Später führte der Wanderpfad wieder durch schattigen Wald, unterbrochen von Lichtungen. Auf einer davon stand das nächste Reh, mitten in den Brombeeren. 

 

Kurz danach mündete der Weg in die nächste Abzweigung, wo auch das eine Schild nebst Wegweisern darauf hinwies, dass wir nun in ein kantonales Naturschutzgebiet eintreten und somit kein Feuer entfacht werden dürfe. OK, gut zu wissen. Bloss haben wir nicht wirklich herausgefunden, wie gross das Gebiet war. Hier hätte man auf jeden Fall bei der Hütte grillieren und pausieren dürfen. Aber das wollten wir ja kurz vor halb zehn nicht. Wir zogen weiter auf dem Weg durch die Wiesen in Richtung Wasserberg und den gleichnamigen Bauernhof. Kurz noch einen Blick auf ein weiteres Reh am Waldrand erhascht, dann weiter auf dem breiten Fahrweg. Die Sonne war schon jetzt ziemlich heiss; gut, dass wir so früh unterwegs waren.

 

Eine Weile später durchquerten wir den Hof, den Kiosk nutzten wir nicht. Wir hatten uns zuvor entschieden, die Tour etwas anzupassen, also nicht den Weg über die Wiesen zwischen den Hügeln zu nehmen, sondern kurz nach dem Hof rechts in den Wald abzuzweigen. Der Pfad durch besagte Wiesen war gesäumt von Wiesenblumen aller Art, auch Knabenkraut blühte überall. Und am Waldrand einmal mehr die Akelei.

 

Im Zickzack ging es weiter bergauf. Ob angekommen hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf die verschiedenen Jura-Felsformationen, auch wenn wir noch keine Ahnung hatten, was wir da alles sahen. Hügelketten nah und fern; Felsenwände und -abbrüche. Wäre noch spannend zu wissen, wer da wohl brüten könnte. Wir genossen es einfach. Der Weg schlängelte sich weiter auf dem Kamm entlang, immer mal wieder mitten durch den Wald, dann wieder unterbrochen durch Lichtungen – einfach wunderschön. Oben auf der Höhe standen kleine Föhren, Mehlbeere und weitere schöne Bäume, der Boden mit feinem Gras bedeckt. Eine wunderschöne Stimmung. Schmetterlinge und Vögel überall.

 

Hier waren sicher einige Tiere unterwegs, die wir leider nicht sahen. Immerhin hörten wir Kolkrabe, Buntspechte, Tannenmeisen und viele mehr. Nach einer kurzen Aussichtsrast ging es weiter. Nach einer Weile wäre der Weg gemäss Komoot links abgebogen, d. h. weiter durch den Wald, um dann in einem grossen Bogen über eine Wiese nach unten zu führen. Wir aber wählten die Fortsetzung über die Krete; herrlich.

 

Aber: Man musste sich konzentrieren, denn es ging über Wurzeln, Steine und ziemlich steil runter. Lars machte der Weg wie immer einen Mordsspass. Er genoss es wieder mal so richtig - wir natürlich auch. Doch irgendwann im Hang rutschte ich blöde weg. Und weil ich seitwärts ging statt vorwärts, verdrehte ich mir das Knie leicht. Es war schlussendlich nicht zu schlimm Gottseidank. Trotzdem war diese Kletterei - und Rutscherei - alles in allem recht amüsant und lustig. Es hat Spass gemacht, dieser Weg - einfach kann ja jeder... Danach flachte der Weg etwas ab, der Pfad war weniger steinig und gemütlich liess es sich absteigen. Weiter unten mündete er in eine Waldstrasse, um kurz danach wieder zum Wanderpfad zu werden - ab in die Wiese und wieder bergauf.

 

Oben im Freien spürte man die inzwischen stark angestiegene Temperatur. Spätestens hier wurde uns allen dreien bewusst, dass wir das nächste Mal jeder eine volle Flasche Wasser mitnehmen sollten! Immerhin führte die Strasse bald wieder in den Wald. Nun liefen wir wieder auf der in Komoot als Route angegebene Zufahrtsstrasse (Mergel), die auf den Hof führte, den wir vorhin passierten. Stetig abwärts ging es Bärschwil entgegen. 

 

Wir indessen suchten – leider vergeblich – nach einem Pausenbänkchen. So setzten wir uns halt irgendwann einfach auf einem Seitenweg auf den Boden und genossen den letzten Schluck Wasser und unsere Salami-Silserli. So gestärkt nahmen wir die restliche Strecke unter die Füsse. Durch Bärschwil hindurch und Richtung Endpunkt. Naja, die Beschilderung war auch hier nicht wirklich durchgängig gut. So liefen wir zuerst der Hauptstrasse entlang statt auf dem parallel liegenden Wanderweg. Also die nächstmögliche Gelegenheit genutzt und den steilen Schaf-Wiesen-Hang hinauf. Dann ging es wieder locker durch lichten Wald. Hier sahen wir tatsächlich ein paar einzelne Wolkenbilder. Wunderschön in dem knallblauen Himmel.

 

Etwa eine halbe Stunde später standen wir beim Auto. Statt der ursprünglich 15 km waren es nun 13,6. Das spielte aber nicht wirklich eine grosse Rolle. Wichtig war, dass wir es genossen hatten und ich mit meinen «Alternativ»-Schuhen tatsächlich keine Fussschmerzen hatte. Dies trotz der vielen unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten, Schräglagen und Steilhängen. Das war echt cool und macht Freude!