
Den 5. Kursabend vom 24. Mai hatte ich verpasst. Aber das war wohl nicht so schlimm. Ich hatte ja meine Unterlagen und arbeitete diese zuhause durch. Am Samstag, um 7 Uhr standen wir dann alle wieder am bekannten Treffpunkt bei der Tramhaltestelle Eglisee. Um uns rum zwitscherte es bereits wie wild. Die ersten Vögel hatte ich ja eh schon auf dem Weg zum Bahnhof in Liestal gehört - immer wieder ein Erlebnis, wenn Girlitz, Rotkehlchen, Sommergoldhähnchen etc. um die Wette sangen. Heute lief ich in der Gruppe von Nicole mit. Auch sie vermittelte uns allerlei Spannendes rund um die Vögel und die Natur. Schon bald sahen wir Reiher, die diversen Meisen waren eh schon überall unterwegs. Nicht lange, und wir hörten den ersten Pirol. Vielleicht, meinte sie, würden wir sogar einen sehen. Die Langen Erlen seien quasi ein Hotspot, besonders auf der deutschen Seite sei ein kleines Waldstück, in dem sie sich stets niederliessen. Mal sehen. Bald entdeckten wir eine ganze Truppe von Kleibern, die mit ihren Jungen emsig durch die Bäume huschten. Rabenkrähen waren zu sehen, Ringel- und Türkentauben, Meisen und klar, wieder Graureiher. Zaunkönig, Rotkehlchen und viele andere.
Beim Spittelerhof dann konnten wir Rauch- und Mehlschwalben beobachten, eindrücklich. Auf dem Weg zur Wiese dann hörten wir natürlich Buntspechte und immer mal wieder den Pirol, auch Stare und Singdrosseln. Dass der Pirol zugegen war, dies war allerdings sicher (also nicht bloss spottende Stare und Drosseln).
Auf der Brücke über den Fluss konnten wir tatsächlich ein Pärchen Gebirgsstelzen (nach der Sichtung im Wallis das zweite Mal) beobachten. Es war einfach wunderschön! Auf der deutschen Seite dann wie gesagt, ging die Suche nach Pirolen - und nebenbei einer Buntspechthöhle - weiter. Die Höhe entdeckten wir. Allerdings v.a. den Altvogel, denn die Höhle selber lag auf der uns abgewandten Seite hinter dem Laub anderer Bäume. Und da wir die Altvögel nicht stören wollten, gingen wir nicht näher, sondern spazierten weiter.
Auf einem nahen Feld, wo - wenn man früh genug war - Pirole zu beobachten seien, sahen wir immerhin ein paar Bachstelzen. Auch süss. Auf dem Rückweg dann wieder altbekannte wie die Goldhähnchen, Singdrosseln und weitere. Wir spazierten in den Park der Langen Erlen hinein und dort zeigte uns Nicole einige Entenarten. Ich glaube, ich muss meine Enten-Notizen nochmals durchsehen. Es waren Reiherenten, Schellenten, Stock- und Löffelenten unterwegs. Gänsesäger, Nilgans, Mandarinenente und sogar Moorenten - mal ganz abgesehen vom Höckerschwan. Ich weiss gar nicht, ob ich jetzt alle aufgezählt habe. Die Störche konnten wir dann auch schon bald auf ihren Nestern in den Tannen beobachten, ebenso die Graureiher, die sich die Nistbäume mit den Störchen teilten. Das sei gar nicht so ungewöhnlich, erklärte uns Nicole. Nach dieser spannenden und lehrreichen Exkursion schlossen wir den Morgen bei einer gemütlichen Kaffeerunde ab.