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OGB - 4. Exkursion Riehen-Schlipf-Gebiet

Am 4. Kursabend vom 3. Mai lernten wir viel Wertvolles über die Vögel in Gärten und Parks. Zudem wurde uns die "Topographie" des Vogels erklärt. Also zum Beispiel, wie ein Flügel aufgebaut ist; von der Schulter bis zum kleinen Finger sozusagen. Es war eine Mischung zwischen Repetition des Stoffes aus dem Schulungsordner und dem gesammelten Wissen des Leiterteams. Wie immer ergänzten sie sich wunderbar - sicher jeweils eine kleine Herausforderung. Und am Samstag gings wieder in die Natur.

 

Ich fuhr schon sehr zeitig los, denn ich wollte mir etwas mehr Zeit nehmen für die paar hundert Meter von der Tramhaltestelle Weilstrasse, Riehen, zum Naturbad. Felix erwähnte nämlich am Mittwoch, dass man - sofern man Zeit hätte - unterwegs doch einen kleinen Halt am Bächlein machen solle. Dieser Tipp war echt cool! Tatsächlich entdeckte ich bald die Wasseramsel - während ich nach der Gebirgsstelze Ausschau hielt. Denn von dieser hörte ich gemäss Merlin-App den Gesang. Schon bald gesellten sich andere Teilnehmende dazu. Felix meinte, sie müsste schon irgendwo sein, aber leider sahen wir sie nicht. Naja, nicht so schlimm. Wir liefen alle zusammen weiter zum Treffpunkt. Dort teilten wir uns auf und es konnte losgehen. Felix ermunterte uns, uns jeweils auch genügend Zeit zu nehmen, einfach hinzuhören und sich an die Gesänge heranzutasten. Das taten wir beim Bergaufspazieren denn auch. 

 

Bald sahen wir jede Menge Vögel: Turmfalke, Milan, Stare, Amsel, Meisen, Girlitz, Stieglitz Gartenrotschwanz, Elster, Rabenkrähe, Mäusebussard. In einem Obstgarten konnten wir eine Weile der Starenmutter und einem Gartenrotschwanz-Weibchen beim Füttern zusehen - herrlich! Andere hörte man - sofern man sie denn kannte:-) 

 

Kurz danach erreichten wir auf dem Weg durch die Weinberge die Höhe. Dort sahen wir die erste Zaunammer des Tages wie auch den Gartenrotschwanz, der netterweise immer wieder seinen Sitzplatz wechselte, damit wir alle ihn beobachten konnten. Cool! 

 

Wir querten die Strasse und liefen in die Wiesen in Richtung Lörrach (glaube ich). Man fühlte sich weit weg in der Natur. Wunderschöne Blumenwiesen mit einer unglaublichen Artenvielfalt. Auch hier wieder jede Menge Garten- und Mönchsgrasmücken, Zaunkönig, eine Amsel mit Leuzismus (helle Federn im schwarzen Gefieder). Weit weg zogen wieder Falken, Bussarde und Milane ihre Kreise.

 

Aber wir wollten ja noch was ganz Besonderes sehen. Es sei in der Nähe in einer lockeren Baumgruppe ein Wendehalspärchen. Wir suchten und warteten. Leider war nix zu sehen - plötzlich aber entdeckte ich auf einem Baum einen ganz schlichten Vogel und wollte noch fragen "Ist das einer". Doch zu spät. Der Vogel flog wieder zurück in seinen "Hausbaum". Und war leider nicht mehr sichtbar. Nach einer Weile gaben wir auf und liefen auf unserem Weg weiter. Wer weiss, vlt. hatten wir auf dem Rückweg unserer Runde mehr Glück. Am Ende der Schlaufe entdeckte Felix noch einen Habicht oder Sperber, aber das war so kurz, dass die meisten von uns den nicht mehr sahen. Er aber zeigte uns anhand von Beispiel die Unterschiede Habicht-Sperber, wissend, dass wir wohl leicht überfordert waren. Und so folgten wir unserer Runde weiter. Kurze Zeit später standen wir wieder an der selben Stelle wie schon zuvor, allerdings nun unterhalb des Baumes bzw. der Wiese. Felix spielte uns ganz kurz den Ruf vor, damit wir wenigstens wussten, wo er war. Er fügte auch hinzu, dass man das aber normalerweise tunlichst lassen sollte, weil es für die Tiere stressig ist. Und - man glaubt es nicht - 5 Minuten später kam er aus dem Laubbaum und setzte sich richtig schön auf einen herausstehenden knorrigen Ast beim "Efeu"-Baum. So cool. Wir konnten ihn eine ganze Weile lang beobachten, nachdem wir es geschafft hatten, dass alle seinen Sitzplatz sehen konnten. War für ein Riesenglück! 

 

Und so spazierten wir voller Freude auf dem Rückweg in Richtung Weinberge und Aussenquartier. Am Ende fasste Felix das heute Gesehene und Gehörte zusammen und erklärte uns nochmals div. Unterschiede und Eselsleitern. Unter anderem lernten wir heute, dass: Rabenkrähen Aaskrähen sind, und Saatkrähen Vegetarier. Darum sieht man nie Saatkrähen mit Raubvögeln streiten. Rabenkrähen und Elstern hingegen, welche selber Eier- und Küken-Diebe sind, kennen jeweils des anderen Vorliebe und reagieren darum so heftig. Elisabeth gab mir noch den Tipp: Rabenkrähen sind die mit den schwarzen Schnäbeln "rabenschwarz" (es sei denn, es seien Junge der Saatkrähen. Diese hätten noch schwarze Schnäbel:-), so Felix).

 

Es war inzwischen 11.30 Uhr, leicht überzogen, aber das spielte eh keine Rolle. Das Erlebnis war wichtig, nicht der Terminplan. Und auch heute war zu sagen: Das Leiterteam war wie immer top! Es ist toll, wie sie sich alle engagieren! Alle, auch die Kursteilnehmenden, waren mit Leib und Seele dabei - und wir unterstützen uns gegenseitig; so macht das wirklich Spass!