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OGB - Exkursion Vorfrühling in den Aare-Auen

Heute gings früh los. Treffpunkt war um 7.35 am Bahnhof SBB. Um 7.43 Uhr fuhr unser Zug nach Aarau. Wir waren ein ansehnliches Grüppchen von 36 Personen. Ich unterhielt mich gut mit Arlette, eine sympathische Frau. Um 8.20 Uhr trafen wir in Aarau ein, von wo aus wir direkt an die Aare spazierten. Schon unterwegs sahen wir das erste Highlight: einen Habicht, den auch nicht alle auf Anhieb erkannten. Fünf Minuten später standen wir auf der Brücke am Fluss und erspähten eine Drossel und div. Meisen. Auf dem Fluss paddelten Haubentaucher, Zwergtaucher, Gänsesäger und Stockenten. Darüber zogen zwei Mittelmeermöwen ihre Kreise - und ein Kormoran.  

 

Und schon ging es weiter. Am Wegesrand zwitscherten div. Meisenarten in den Büschen, von denen die ersten schon erblühten. Nach einer Weile entdeckten wir auf der anderen Flussseite einen Gartenrotschwanz, ein Männchen. Zuerst wurde eifrig diskutiert, ob es jetzt ein Braunkehlchen oder eben ein Gartenrotschwanz sei. 

Wunderschön war er auf jeden Fall. Der Weg führte weiter in Richtung lichtes Wäldchen, vorbei an einem nistenden Höckerschwanenpaar. In deren Nähe sahen wir die ersten Reiherenten. Am Ende des Wäldchens umflattern uns einige Zilpzalpe, Kleiber waren ebenfalls zu hören, nebst den Buntspechten.

 

Kurz vor der Einmündung der Sure in die Aare sass eine Mönchsgrasmücke und sang ohne Ende für uns. Wunderschön! Auf der Brücke stehend suchten wir den Fluss ab und tatsächlich entdeckten wir eine Wasseramsel. Kurz danach ein Bachstelzenpärchen. Irgendwo war offenbar auch eine Gebirgsstelze, die ich aber leider nicht gesehen hatte. Während des weiteren Spaziergangs an der Aare entlang folgte eine Sichtung der anderen: Stare, erste Schwanzmeisen, Kernbeisser, danach Zilpzalpe, Mäusebussard, Schwarzmilan, Korn- oder Rohrweihe (die ich leider auch nicht sah), Rotkehlchen, Blau-, Hauben- und Kohlmeisen. 

 

Beim Parkplatz Biberstein machten wir Mittagspause, begleitet vom Gesang eines Zaunkönigs und dem Gezwitscher von Meisen. Später bogen wir rechts ab und liefen von nun an im Wald. Dort hörten wir Kleinspecht, Gartenbaumläufer und Sommer- oder Wintergoldhähnchen.

 

Die Schwanzmeisen waren immer wieder zu sehen. Als wir aus dem Wald auf die Wiese kamen, entdeckten wir hoch oben in den Bäumen mehrere Graureiher-Nester. Die seien schon seit Anfang Januar hier am Brüten, wurde uns von einer Spaziergängerin erklärt. Bald erreichten wir ein Biotop, welches regelmässig geflutet werde, berichtete uns Martin. Allerdings sei wohl derzeit der Wasserstand zu niedrig, um zu fluten. Etwas weiter hinten dann kam doch noch ein kleiner Tümpel, in dem div. Kröten und ein Wasserfrosch schwammen. Auf der anderen Wegseite führte der Pfad zu einem etwas versteckten Weiher, wo am anderen Ende ein Silber- und ein Graureiher standen - und ein Frosch auf uns zu schwamm. Richtig idyllisch. Ein einsamer Wanderer erzählte uns, dass er vor einigen Wochen tatsächlich eine Rohrdommel gesehen habe. Eine Rarität. 

 

Auf dem weiteren Weg führte uns die Wanderung wieder in die Nähe der Aare. Und hier sah man eindrücklich, was die Biber für Arbeit leisteten. Ein Seitenarm war zu einem kleinen See gestaut und lief dann über Stufen wieder auf die Aare zu. Ein wunderschönes Bild dieses schnell fliessenden kleinen Flüsschens - so konnte man es schon nennen. Hier gab es eine letzte Pause. 

 

Martin erklärte, dass man schon in Kürze Richtung Rupperswil abzweigen könne, wenn man nicht mehr weiter mag. Die Exkursion gebe zwar ornithologisch wohl nicht mehr allzu viel zu sehen, führe aber noch 1,5 km bzw. 30 Minuten weiter bis nach Auenstein. Die meisten von uns wollten noch bis zu Ende laufen. Es sollte sich lohnen, denn: Schon 10 Minuten später standen wir auf der Brücke zu anderen Seite und konnten sehen, was da an Renaturierung schon alles geschehen war! Wirklich beeindruckend. Die Aargauer geben sich wirklich Mühe. 

 

Und im angrenzenden Wald sahen wir tatsächlich noch zwei Kleiber und (endlich :-) ) einen Gartenbaumläufer (gehört hatten wir ihn ja schon). Aber auch auf dem Fluss gab es noch ein paar ganz tolle Sichtungen. Stockenten, Reiherenten, ein Krickentenpärchen, eine Spiessgans (was für ein wunderschönes Tier!) und eine Bekassine. Die war dermassen gut getarnt, dass wir sie nicht gesehen hätten ohne Spektiv und den Hinweis von Martin. Am Ende der Tour, beim Warten auf den Bus nach Wildegg, hörte ich noch einen Grünfinken. Was für ein wunderschöner Tag. Allerdings waren wir auch einigermassen müde, nach etwa 11 Kilometern und vielen Eindrücken. Alles klappte wunderbar, und so erreichten wir die beiden Züge nach Wildegg und in Aarau nach Basel. Ich stieg um 16 Uhr in Liestal aus und spazierte heimwärts.