
Am 2. Kursabend vom 8. März lernten wir Wissenswertes über die Vögel im Wald. Schon alleine mit den Spechten liesse sich ein Abend alleine füllen. Aber wir sollten ja auch über allerhand andere was lernen, z. B. Eulen. Ganz spannend fand ich die Erklärung über den Aufbau einer Feder. Jetzt weiss ich endlich, wieso die Federn immer so schön zusammengefügt werden können, also quasi von der Spule bis zur Hakenschlinge. Wo die Eulen ihre Ohren wirklich haben und vieles mehr.
Am Samstag überraschte uns der Frühling mit Schneefall. Okay, dann waren heute wirklich warme Kleidung und vor allem warme Schuhe gefragt. Um 8 Uhr am Treffpunkt am Parkplatz des Allschwiler Weiher erklärte uns Felix aufgrund seines Telefonats mit Revierförster Markus Lack, wieso dermassen viele Bäume geholzt wurden. Das Eschensterben der letzten Jahre, die Trockenheit über die letzten drei Jahre (schlimm für die Buchen) und dann noch der Hagelsturm, der viele Baumkronen quasi raus drehte - das im Groben die Gründe. Und auch die stetige Verjüngung des (Nutz)Waldes ist eine wichtige Aufgabe. Die Waldränder sind abzustufen, denn sie bieten vielen Tieren Schutz und Brutmöglichkeiten. Dies hatten wir am Mittwoch schon ein wenig angeschnitten.
Es hat was, wenn die Bäume wachsen, geht oft das Unterholz verloren und somit verschwinden auch die eine oder andere Versteckmöglichkeit, die Einstände fürs Wild. Dies wichtigen Informationen versöhnen mich etwas mit dem wirklich stark gerodeten Wald auf der Sichtern. Tatsächlich sieht man langsam, wie sich das Unterholz wieder den Platz erkämpft. Und nicht zuletzt können Spechte, Eulen und viele andere Tiere ihre Beute besser finden.
So stapften wir los. Bereits zu Beginn begleiteten uns Buchfinken, Rotkehlchen und div. Meisen. Irgendwo trommelten Spechte, pfiffen Kleiber und sangen Singdrosseln. Ein Bussardpärchen liess sich auch schon auf den ersten paar hundert Metern auf einer hohen Tanne nieder. Ringeltauben waren immer wieder zu sehen. Und - ganz witzig - an einem Baum konnten wir ein Eichhörnchen beobachten, wie es hurtig den Stamm heruntersprang, um ein paar Meter über dem Boden in seinen kleinen Kobel zwischen dem dichten Efeu zu schlüpfen. Wenn wir es zuvor nicht gesehen hätten, hätten wir es gar nicht bemerkt, so gut getarnt war sein Zuhause. Die Zaunkönige sahen wir - zu diesem Zeitpunkt - leider noch nicht. Aber dafür stand an einem der kleinen Weiher ein wunderschöner Graureiher. Und irgendwo im dornigen Gebüsch sang leise eine Grasmücke. Wir sahen sie leider nicht. Und weiter ging es. Die Runde führte bis auf Binninger Boden. Auf dem Rückweg entdecken wir auf einem der Kirschbäume einen Bussard, den Rotmilan sahen wir leider nur kurz. Aber wir hörten wieder ein paar Kleiber und immer noch jede Menge Buntspechte. Die Wintergoldhähnchen hingegen foppten uns. Wir hörten sie zwar, aber bekamen keines zu Gesicht. Naja, irgendwann wird es schon klappen. Ebenso sahen wir leider nirgends Garten- oder Waldbaumläufer. Es sollte halt wohl nicht sein. Dafür sahen wir ganz kurz nur, aber immerhin, beim Bächli zwei Zaunkönige vorbei huschen. Ein kurzes Auffliegen, dann waren sie schon wieder zwischen Zweigen und Laub verschwunden. Ach ja, ein paar Stockenten schwaderten auch auf einem kleinen Teich in der Nähe rum. Wenn auch das Wetter nicht so mitspielte, und die Vögel verständlicherweise nicht ganz so aktiv waren, hatte die Exkursion zusammen mit Gleichgesinnten grossen Spass gemacht. Am Schluss sassen wir noch zu einem gemütlichen Schwatz im Restaurant Weiherhof zusammen. Auch das ein sehr schönes Erlebnis, wenn man sich gegenseitig berichten und einander Tipps geben und sich gegenseitig inspirieren, motivieren kann. Und das Leiterteam wie immer top! Es ist wirklich toll, wie sie sich alle engagieren!