
Am Mittwoch, 1. Februar 2023 startete der Einführungskurs in die Ornithologie. Der Theorieabend war schon superschön. Wir lernten viel über Wasservögel. Es ist unglaublich, was es da für Unterschiede gibt: Gründeln oder tauchen? Schwimmhäute oder Lappen? Wie liegen sie im Wasser, wie starten sie und und und! Es war höchst spannend und lehrreich.
Heute sollte es drum gehen, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Also konkret gingen wir auf Entdeckungstour. Wir waren eine recht ansehnliche Truppe. Das sechsköpfige Leiterteam teilte sich unsere Schar. So konnten wir alle gemütlich unsere Tour machen und die Leiterinnen und Leiter mit unseren Fragen löchern. Vom Treffpunkt, der Bushaltestelle Stundeglas, gings in Richtung Rhein bzw. Kraftwerk-Inseln von Augst. Das Wetter war zu Beginn etwas bescheiden. Aber wie sagt man so schön? Es gibt kein schlechtes Wetter (...).
Unterwegs sahen wir schon ein paar Rabenkrähen, Sperlinge, Blau- und Kohlmeisen sowie Türkentauben; und die ersten Höckerschwäne. Die Ringeltauben sahen wir erst gegen Ende unseres Spaziergangs. Bei der ersten Insel lernten wir, welche Nester die Mehltauben und welche die Mauersegler bauen. Letztere können schlecht vom Boden starten und nisten in Nistkästen, welche unten Einfluglöcher haben. Das hatte ich nicht gewusst; spannend. Auf dem Übergang von der ersten zur zweiten Insel, also beim Stauwehr, sahen wir die ersten Kormorane - Alt- und Jungvögel. Letztere haben einen weissen Kopf. Lachmöwen, junge und adulte, sassen in Reih und Glied auf Geländern. Der erste Haubentaucher zog auch schon seine Runde. Auch Gänsesäger waren da. Später, auf der anderen Seite zeigten sich Buchfink, Amseln und Meisen. Dann wurde es wirklich spannend. Wir sahen Blässhühner, Reiherenten, Tafelenten und ganz süsse Zwergtaucher; sooo süss. Danach kamen Brandgänse hinzu und sogar Rostgänse. Stockenten waren natürlich auch da sowie Silber- und Graureiher. Immer wieder zogen Kormorane vorüber.
Nachdem wir eine ganze Weile den schwimmenden und tauchenden Enten zugesehen hatten, kehrten wir wieder um. Und schwups, schon nach den ersten paar Metern sahen wir ein einzelnes Teichhuhn Gras zupfen. Irgendwo im Hintergrund zwitscherte ein Grünfink. Wieder zurück auf der ersten Insel zeigte uns Renata auf der anderen Seite des Rheinkanals einen kleinen weiss-braunen Vogel: einen Flussuferläufer. Der war ja cool! Sie wusste natürlich aus ihrer gestrigen Recherche mit dem restlichen Leiterteam, dass der da war.
Später gings nochmals an den Lachmöwen vorbei zur Ergolz. Und dort entdeckten wir nebst Biberspuren tatsächlich eine Bekassine im hohen Gras und einen Eisvogel im Gebüsch. War für ein schöner Zufall. Und sogar ein kleiner Trupp Schwanzmeisen hüpfte in einem nahen Strauch herum. Irgendwo war, so Renata, eine Drossel in einem nahen Baum. Weiter die Ergolz hinauf laufend entdeckten wir bald darauf noch einen Eisvogel. Und zu guter Letzt sahen wir noch einen Sperber. Zum Glück hatte Renata ihr Spektiv dabei. So konnten wir quasi jede einzelne Feder sehen. Was für ein Erlebnis!
Gut gelaunt trotz des etwas trüben Wetters bzw. der etwas ungünstigen Lichtverhältnisse beendeten wir kurz nach 11 Uhr unsere Exkursion und genossen noch zusammen eine Kaffeepause im nahen Restaurant Salmeck. So macht es einfach riesen Spass!