
Heute war das Ziel "Wandern auf der Krete". Wir wollten endlich mal den Weg vom Aussichtsturm Schleifenberg bis Augst laufen. In Komoot hatte ich bereits den Weg eingegeben, so der Plan.
Vorsichtshalber hatte ich Lars den Link der heutigen Route geschickt. So hätten wir auch auf seinem Handy die Möglichkeit, die Strecke zu sehen, falls der Akku leer wäre oder was auch immer. "Was auch immer" trat dann ein. Als Svenja mich zu Lars fuhr, damit wir uns von ihr zum Ausgangspunkt fahren lassen konnten, merkte ich, dass ich mein Handy immer noch an der Ladestation zuhause hängen hatte. Naja, eben: Lars hatte ja seines dabei. So standen wir um 14 Uhr bei mehr oder weniger sonnigem Wetter am Aussichtsturm, unserem Startpunkt.
Wir liefen gemütlich eine Weile, es sollte immer leicht bergab gehen. Der Weg war schön, gesäumt von Tannen und diversen Laubbäumen. Allerdings war kaum was von den Vögeln zu hören. Vielleicht war es ihnen zu windig, zu bedeckt oder wir waren zur falschen "Vogel"zeit unterwegs. Ab und zu war irgendwo ein Specht zu hören, das war es dann aber auch schon. Die Lichtverhältnisse waren sehr speziell.
Nach etwa einer halben Stunde führte der Weg - stetig ziemlich abwärts - immer näher an den Talboden. Das irritierte uns etwas, denn eigentlich müssten wir ja immer auf der Krete bleiben und dann auch eher nach rechts und definitiv nicht nach links runter. Also nochmals das Handy gezückt und ohje, Lars konnte den Link nicht abrufen, weil er Komoot nicht hatte bzw. auch kein Upgrade. So mussten wir uns anhand der Karte helfen.
Wir bogen an der nächst möglichen Weggabelung, d. h. auf der Waldstrasse, nach rechts ins Tal hinein. Da müsste die Strasse nach einer Weile (etwa 500 M) eine scharfe Kurve nach links machen und kurz danach sollte ein Wanderweg rechts den Waldhang hinauf führen. Gesagt, getan. In der Spitzkehre stand dann auch ein Hinweisschild in Bezug auf die Deponie "Höli" und div. Infos i. S. Tier- und Pflanzenwelt. Und die Karte auf dem Schild bestätigte uns. Tatsächlich führte bald ein "Wander"weg, ein überwucherter Pfad, rechts in den Wald hinein. Er führte steil nach oben, soviel zum Thema "Gemütlich immer bergab". Wir stapften den Berg hinauf, immer den ursprünglichen Pfad vor Augen, den wir irgendwann erreichen sollten. Oben angekommen, schwitzten wir einigermassen und machten uns ein Bild, wie es weitergehen sollte. Links von uns führte ein Weg zur Burgruine Burghalden (also wohl oberhalb Frenkendorf/Füllinsdorf), rechts zur Deponie Lindenstock und vor uns zur Deponie Höli.
Wir entschieden uns für die Höli. Rechts an den Anlagen vorbei (die sind meines Wissens nicht mehr in Betrieb), gings immer noch bergauf. Dann wieder die Wahl links oder rechts? Wir nahmen rechts. Und klar, immer noch bergauf. Irgendwann sollte doch dieser Weg kommen... Kam er auch, aber zuvor hiess es nochmals links oder geradeaus?
Wir nahmen links und nach einer Weile waren wir tatsächlich auf dem ursprünglich geplanten Weg. Die Sonne war inzwischen auch wieder da und tauchte die wunderschöne Waldlandschaft und den Weg vor uns in schönes Winterlicht. Inzwischen war es etwa 15 Uhr. Wir waren noch im Plan. Der Weg schwang sich leicht nach unten und führte rechterhand an der Deponie Höli entlang, also dem Gebiet. Am Ende gabelte sich der Weg einmal mehr in drei Richtungen.
Wir nahmen den geradeaus in Richtung Giebenach / Augst. Schon bald standen wir an einer Strasse, die wir so gar nicht einordnen konnten. Auf dem Heimweg sahen wir, dass die beiden Gehöfte von der Überlandstrasse Giebenach-Füllinsdorf zu sehen waren. Nur war uns das bis dahin nie bewusst gewesen. Und die Aussicht auf die Landschaft war grandios. Wir konnten sogar bis zum Schwarzwald sehen, wunderschön und die Sonne, ein Träumchen, auch wenn der Wind ziemlich bissig war. Zum Glück hatten wir uns gut angezogen und Kapuzen. Wir liefen nochmals um einen Hang, durch ein kleines Wäldchen, bis wir oben auf der Überquerung beim Parkplatz angelangten. Von dort führte der Wanderweg weiter, an Eschbachs Gemüseanbau vorbei. Trotz massivem Wind genossen wir die Natur und das Wetter war cool. Zwischendurch konnten wir noch den Milanen beim Segeln zusehen, herrlich. Schon bald führte der Weg durch ein kleines Waldstück, bis wir die Grenze von Augst erreichten.
Von da wars noch ein Katzensprung bis zum Amphitheater, wo wir uns eine Teepause gönnten, bis Roger uns abholte. Es war wirklich ein kalter, aber cooler Wander-Spaziergang. Statt der geplanten 7.26 km waren es halt deren 10 geworden. Im Nachhinein sah ich dann auf meiner geplanten Route, dass wir vom Aussichtsturm-Parkplatz etwa 150 Meter hätten zurücklaufen müssen. Dann wären wir auf den Weg gekommen, den ich schon mal mit Roger genommen hatte, als wir im letzten Sommer eine kleine Rundtour auf dem Hügel machten.