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Sichternspaziergang - im Dezember

Heute wollte ich wieder früh los – in Begleitung von Lars. Heissen Tee und Darvida-Krackers im Gepäck verstaut – und gut eingemummelt – traf ich mich mit Lars an unserer Kreuzung. Den Feldstecher hatte ich natürlich dabei.

 

 

Der Bussard an seinem Stammplatz oben auf der Föhre sah uns natürlich schon von weitem und flog davon. Ansonsten zwitscherte es ringsrum, auch der Buntspecht war schon wach und munter. Wir liefen wie gewohnt in Richtung Waldstück oberhalb des Vita-Parcours, als Lars plötzlich stehenblieb; er hatte im Wald verräterische Geräusche gehört. Sofort blieben wir stockstill stehen. Schau mal!, meinte er, und zeigte nach rechts. Kurz darauf kamen vier Rehe aus dem Wald. Wie schön. Das eine Muttertier sah uns, aber da wir uns nicht bewegten, schien sie nicht beunruhigt. 

 

 

Sie staksten durch den Schnee und waren schon bald verschwunden. Wir liefen weiter und waren neugierig, ob wir sie wohl wieder sehen würden. Inzwischen kam auch langsam die Sonne. Kurz zuvor sahen wir nochmals zwei Rehe, ob es zwei der vorherigen waren oder zwei andere, konnten wir natürlich nicht sagen. Egal, es war einfach schön. 

 

 

Eine Taube flog auch auf und div. Kleinvögel hüpften durch die Wipfel. Noch ein paar Meter und wir standen am Ende des Waldes. Und jetzt war sie definitiv da, die Sonne, so schön und so still – Winter im Wald! Dieses Mal liefen wir nicht über die Wiese, sondern bogen nach rechts in den Weg ein, der am Waldrand entlang führte. Und schon sahen wir sie wieder, die Rehe, wenn auch nur kurz. Nach einer Weile gönnten wir uns die Teepause, um dann in den Weg nach rechts einzuschlagen.

 

 

Seit wann dieser existierte, war mir nicht bekannt. Vielleicht ist er nach den vielen Baumfällaktionen der letzten Monate entstanden. Egal. Gemütlich liefen wir ihn entlang und genossen die winterliche Stimmung. Die Rehe sahen wir nicht mehr, aber dafür – als wir einen anderen Rückweg einschlugen als gewöhnlich: ein einzelnes wunderschönes Reh. Es stand ganz nah unter einem Tannenbaum. Wenn Lars es nicht entdeckt hätte, ich hätte es übersehen. Ach, was für schöne Momente! Es lohnt sich definitiv IMMER, rauszugehen. Wir nahmen den Vita-Parcours-Weg, welcher wieder in die Höhe und zurück zu unserem Ausgangspunkt führte. 

 

 

Dort bog Lars ab in seinen Heimweg und ich schlenderte gemütlich den Rest am unteren Waldrand entlang. Einen Moment überlegte ich wirklich, einfach nochmals einen Bogen zu machen, verwarf die Idee dann aber wieder. Ich musste ja noch einiges erledigen heute. Aber ich gönnte mir noch einen längeren Halt bei den hohen Tannen, versuchte, die diversen Meisen zu identifizieren, keine Chance. Immerhin flatterte eine ganz muntere Kohlmeise nahe um mich rum. Ob die sich wohl eine kleine Zwischenmahlzeit erhoffte? Auf dem unteren Weg nahe der Häuser entdeckte ich noch einen Buntspecht. Er sass oben auf einem alten Baum und pickte emsig auf einem Tannenzapfen herum, den er offenbar zuvor da reingesteckt hatte. So sah es zumindest aus. Cool! Kurz vor halb zehn war ich dann auch wieder zuhause, vor mir einen weiteren schönen heissen Tee. Das hatte gut getan!