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Sichternspaziergang - im Spätherbst

Heute waren wir bei 2 Grad – also knapp über dem Frost – unterwegs. Um kurz vor 9 trafen Roger und ich uns mit Lars an unserem üblichen Treffpunkt, der Kreuzung der Wege vom Oristal und Sichtern. Warm verpackt spazierten wir los. Schon auf den ersten Metern quasi stellten wir fest, wie viele Vögel heute um die Wette zwitscherten: diverse Meisen, Spechte; ein Mäusebussard flog auf, worauf ein paar nahe Eichelhäher lautstark lärmten. Das Wetter war genial. Die spätherbstliche Sonne schimmerte durch die farbenfroh gefärbten Blätter der Laubbäume. Es war schon etwas surreal an gewissen Stellen. Da war quasi alles niedergeholzt, teils musste man sich fast neu orientieren, so verändert sieht der Wald an vielen Stellen aus. Kleine Buchen suchen sich zwischen den Totholz- und Reisighaufen schon ihren Weg. Dazwischen einzeln gestreut standen Föhren wie einsame Zeitzeugen rum, nur ganz oben tragen sie noch Äste. Der Rest ist kahl. 

 

 

Wir liefen wie gewohnt bis zur Waldkante, wo sich der Weg gabelte. Links führte der Vita-Parcours bergab in den Wald. Oben lief es sich bequem, zuerst an der Wiese entlang, danach gemütlich am oberen Teil des Vita-Parcours bis an den hintersten Teil des Waldes. Und zu unserer Überraschung querte nach ein paar hundert Metern tatsächlich ein Reh mit seinen beiden halbwüchsigen Jungen den Weg. So was Schönes! 

 

 

Schon bald ging es raus aus dem Wald über die Wiese und dann hinab zum Oristal-Weiher. Von dort führte der breite Weg wieder leicht bergan bis zum Weiher in Richtung Nuglar. Dort machten wir um kurz vor 10 Uhr Pause mit heissem Tee, Schöggeli und Clementinen. Ringsrum immer noch lautes Gezwitscher und tatsächlich sahen wir tatsächlich einen Grün- oder Grausprecht. So genau liess es sich aus der Ferne und nur anhand der Rufe nicht sagen. Aber immerhin!

 

Nach der Pause liefen wir etwas weiter, weil der Pfad nach rechts oben – er führte früher durch dichten Wald – zum oberen Weg zurück auf die obere Kreuzung versperrt war. Auch hier war der ganze Hang radikal gerodet worden. Wir werden es nie verstehen… Leider führte der breite Weg in eine Sackgasse. Also alles wieder zurück und doch den durch Holzstücke belegten Pfad hinan. Es war eine Kletterei, aber irgendwann kamen wir auch oben an. 

 

Und dann führte der Weg wieder bergan zurück – unterhalb der Munimatte. Zwar zwitscherten den Vögel immer noch, nun aber schon merklich weniger. In einer leichten Runde liefen wir dann wieder an der Feuerstelle oberhalb des Waldes vorbei und wieder hinein in den Wald. Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter. Es fühlte sich nicht so kalt an, weil wir meist in der Sonne liefen. Aber es war schon trügerisch. Sobald der leichte Wind im Schatten zulegte, war die Kälte spürbar. Beim Hundesport bogen wir wieder in Wald ab und liefen noch gemeinsam bis zur Kreuzung, wo sich unsere Wege trennten. Es war wunderschöner gemütlicher Spaziergang, zwei Stunden – und 9 km bei schönstem Wetter mit ein paar schönen Sichtungen.