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Ausflug zum Aussichtsturm Schleifenberg

Heute war ein kurzer Spaziergang quasi vor der Haustür angesagt. Roger begleitete mich auf dem Weg zum Aussichtsturm. Eigentlich war ja gedacht, zum Turm und von da aus ein Stück auf der "Krete" Richtung Augst und irgendwann umkehren. Es kam ein wenig anders.

 

Um halb zehn parkierten wir wie so oft schon auf der "Buuser Höhe" (die Bushaltestelle heisst offenbar so) zwischen Liestal und Arisdorf. Nur, dass wir dieses Mal nicht auf das Stechpalmenhegli einbogen, sondern auf die andere Strassenseite wechselten, in Richtung Turm. 

 

Wir wählten nicht die grosse Strasse, auf der man offenbar auch mit dem Auto bis zum Turm fahren konnte, sondern den vermeintlichen Jägerpfad. Den hatten wir vor über 10 Jahren gewählt, als wir mit Lars und Svenja mal zum Turm hoch liefen. Es war wirklich malerisch, noch nicht zu heiss, lichter Schatten, die Vögel zwitscherten um die Wette.

 

Schon bald erreichten wir die erste Abzweigung, wo die inzwischen breite Strasse gemäss Wanderweg-Schild zum Turm führte. Wir wählten die andere - schönere - Variante. Schon bald standen wir an einem kleinen Weiher - ein Mini-Naturschutzgebiet, das wir gar nicht kannten. Wir liefen natürlich dahin - und sahen zu unserer Überraschung eine kleine Ringelnatter, die sich flugs davon machte bzw. in das grüne Wasser abtauchte. So cool!

 

Und weiter gings bergan. Was für ein schöner Weg, immer schottrig, teils mit Gras überwachsen, rechter Hand die bröckelnde Wand (ich nehme an, Kalkgestein), links die Hecke mit Blick auf die Wiesen unterhalb, aufs Tal und die hügelige Landschaft. Es war einfach faszinierend: So nah und doch noch unbekannt für uns. Wir staunten und genossen.

 

Und weiter gings. Der Weg war nur noch Schotter, rechts steil hoch - die Sträucher und Bäume hielten sich zwischen dem schiefrigen Gestein - links ebenso steil runter. Wir waren froh, morgens losgelaufen zu sein. Hier im Schatten war es angenehm kühl. Ab und an lichtete sich der Weg und erlaubte nochmals einen Blick aufs Tal bzw. Liestal.

 

Eine halbe Stunde später waren wir oben, vermeintlich auf Höhe Füllinsdorf oder so. Die Vögel begleiteten uns weiterhin mit ihrem Gesang. Sehen liessen sie sich aber nicht. Inzwischen liefen wir auf einem ziemlich breiten Weg. Auch schön, wenn auch nicht so romantisch und "wild" wie zuvor - eher Kinderwagen-tauglich.

 

Nach einigen gemütlichen, aber schon spürbar wärmeren Minuten auf dem breiten Weg standen wir immer mal wieder vor Abzweigungen. So ganz direkt wollten wir nicht zum Turm, so bogen wir mal hier, mal da ab - und freuten uns ab der Natur.

 

Es war wirklich sehr schön, was da so alles wächst. Zwischen den weit auseinander stehenden Bäumen wuchs feinstes Gras, das sich im leichten Wind wiegte. In einer schon ziemlich flachen Pfütze tummelten sich noch Kaulquappen. Ob es denen noch reicht, bis sie ganz versiegt? Wie auch immer. Kurz nach einem grösseren gerodeten Stück Wald gönnten wir uns noch einen Blick auf die Strasse nach Arisdorf - hier war es schon ziemlich heiss.

 

Den letzten Rest liefen wir auf einer geteerten Strasse bis zum Aussichtsturm. Jetzt wussten wir auch, dass man tatsächlich bis quasi zum Turm fahren konnte. Einerseits etwas ernüchternd, dass man auch hier bis vor die Tür fahren kann mit einer superneuen Teerstrasse. Andererseits ist auch verständlich, dass Leute hierherkommen möchten, die halt nicht mehr laufen können oder gar behindert sind. Aber trotzdem fragten wir uns, ob das nicht auch mit einer guten Mergelstrasse möglich gewesen wäre - dem Naturschutz zuliebe...

 

Am Turm angekommen, gönnten wir uns um halb zwölf eine kurze Trinkpause, bevor wir auf der Strasse in Richtung Auto aufbrachen. Auch das ein schöner, gemütlicher Sonntagsspaziergang bei noch erträglichen Temperaturen - und ein paar schönen Entdeckungen in der Natur.