
Dieser sonnige Montagmorgen war der Nostalgie gewidmet. Roger und ich fuhren zum Klingnauer Stausee. Dort befindet sich das jüngste Birdlife-Zentrum und überhaupt soll es ein nicht nur regional und national geschätztes Naturschutzgebiet sein. Roger wie auch Jacqueline waren ja als Kinder unzählige Male da; sogar Lars mit seiner Oma – ich noch nie. Gesagt, getan. Roger zeigte mir die Gegend, wo noch Verwandte zuhause sein sollten und um etwa 9 Uhr parkierten wir in der Nähe der ARA. Gleich beim Weg zum Seedamm hinauf zeigte ein Schild den Weg zum «Gippinger Grien», ein weiteres sehr sehenswertes Kleinod – was wir leider nicht wussten, sonst wäre ich da sicher auch noch hingelaufen. Naja, ist ja immer noch Zeit dafür.
So spazierten wir in der Morgensonne gemütlich auf der rechten Seeseite Richtung Böttstein. Immerhin sah ich einen Rohrsänger bzw. zwei. Bloss, welche das jetzt wirklich waren, kann ich im Nachhinein nicht sagen. Der eine sah aus wie ein Teichrohrsänger, der andere war grösser. Der eine war eher dunkelgrau, der andere beigebraun. Gezwitschert haben sie auch unterschiedlich. Egal, niedlich waren sie alle beide. Auf dem Weg hörten wir Vögel aller Art und auf dem See tummelten sich unzählige Schwäne, Enten, Haubentaucher, x-Säger und Möwen. Durch die Luft sausten Mehl- und Rauchschwalben. Zumindest sahen sie unterschiedlich aus. Eine Libelle schwirrte durch die Blumenwiese. Rechts vom Damm plätscherte ein Bächlein dahin, die Hecken waren voller Leben.
Mit Hinweistafeln konnte man ausführlich nachlesen, wann und weshalb die Niederhecken geschnitten werden und wo, wann, welche Vögel brüten, durchziehen und/oder überwintern. Natürlich wurde auch erklärt, was da so alles schleicht, hüpft, kriecht und schwirrt.
So wächst auch das Verständnis für die teils - aus Sicht des Laien - radikal erscheinenden Rückschnitte in Feld, Flur und Wald. Wenn dies nicht getan wird, wäre in kürzester Zeit die Biodiversität in Gefahr, weil alles wieder zu Wald werden würde. Ähnlich verhält es sich mit den Gewässern. Auch dort muss hie und da gebaggert werden, um den Amphibien ihren Lebensraum zu erhalten.
Nach knapp einer Dreiviertelstunde erreichten wir die Brücke bei Böttstein, die wir überquerten, um auf der anderen Seeseite zurückzulaufen. Der Weg war sicher familientauglich und auch barrierefrei. Aber wirklich sehenswert war diese Seite nicht mehr.
Nach etwas mehr als 1,5 Std. erreichten wir nach 7,5 km unseren Ausgangspunkt. Ich denke, je nachdem, wann man da ist, gibt es sicherlich einiges zu sehen – ist sicher auch eine Erfahrungsfrage. Die diversen Vogelkundler «Birder», die wir unterwegs gesehen hatten, wussten das mit Sicherheit. Irgendwann wird es sich ergeben, dass wir vlt. ins Birdlife-Zentrum reingehen und uns umschauen. Zuhause las ich dann über das Gebiet «Gippinger Grien», «Giriz» und «Machme». Da soll es wirklich noch Einiges zu sehen geben, so etwa seltene Pflanzen, Biber und Eisvögel. Es bleibt spannend 😊. Da werde ich sicher nochmals hingehen!