
Heute wollten wir das Naturschutzgebiet Chilpen erkunden. Zugleich wollte ich auf diesem kurzen Wander-Spaziergang meine neuen Schuhe einlaufen. Das Wetter war gerade richtig: sonnig und doch nicht zu heiss. Der Startpunkt war – gemäss der Beschreibung von Baselland Tourismus – nahe Diegten, Busstation «Weinburg». Wir nahmen trotzdem das Auto, bloss verwechselte ich Dorfanfang und -ende. Die Station war auf der Seite Richtung Sissach. Naja, nicht so schlimm. So liefen wir halt die zwei Stationen, bis der Abzweiger «Chilpen» kam. Nach rund gefühlt 1,5 km standen wir nach einem kleinen Anstieg über die Höhe und entlang eines Bachs mit einem Baum-Lehrpfad vor dem Eingangsschild Chilpen.
Von da an führte der geschwungene Weg leicht bergan durch wunderschöne Wiesen zum lichten Wald. Das Reh mit seinen drei (!) Kitzen liess sich nicht beim Äsen stören. Was für eine schöne Szenerie! Nach ging es bergaufwärts, um kurz darauf wieder leicht abzufallen. Da kam schon die erste Herausforderung. Der Weg gabelte sich in drei Richtungen. Wir entschieden uns für die linke – und richtige – Abzweigung. Kurz darauf standen wir vor einem weiteren Hinweisschild, auf welchem über den Ursprung des Chilpen zu lesen war. Ursprünglich wurde das karge Land bewirtschaftet, dann aber vor etwa 100 Jahren nicht mehr, sodass es wieder verwaldete. Inzwischen ist das Land in Besitz von Kanton, Pro Natura und Privaten. Man entschied gemeinsam, das Land unter Naturschutz zu stellen, lichtete den Wald aus. So entstand und entsteht noch ein wertvolles Gebiet, auf dessen kargen Boden sowohl Sumpf- als auch Trockenheit liebende Pflanzen sich wieder ansiedeln. Insekten aller Art inkl. Amphibien, Vögel finden hier ein Rückzugsgebiet.
Gemütlich liefen wir den sanft ansteigenden Hang hoch. Der Weg war gesäumt mit vielen bunten Orchideen, Gräsern, Föhren und dornenbewehrten Büschen wie Weiss- und Schlehdorn. Hier und da waren Stellen zu sehen, die bei Regenwetter sumpfig sein würden. Was für ein schöner Anblick, wenn sich die Gräser im Wind wiegten. Diese Stille bzw. das Vogelgezwitscher, einfach nur schön. Als wir gefühlt die halbe Wegstrecke hinter uns hatten, setzten wir uns auf eine gemütliche Bank, genossen den Blick auf Diegten, die weiter entfernten Berge und diese unglaubliche Ruhe.
Dann hiess es wieder den Rückweg antreten. Aber naja, welchen wollten wir jetzt nehmen? Wir nahmen den Parallelweg zurück und bogen dann aber in die andere Richtung ab. Dieser Weg führte zuerst durch kühlen Wald, um bald danach bei einem Bauernhof zu münden. Dort ein Stück über die Wiese – einfach, weil es Spass machte, und nach ein paar hundert Metern standen wir wieder am Rand von Diegten. Wieder 2-3 Stationen und schon erreichten wir unser Auto. Ein wunderschöner Ausflug in ein Gebiet, das weder Roger noch ich kannten.